Die Bestimmung - Allegiant - Teil 1 (2016)

Eine Filmkritik von Peter Osteried

Ein Buch, zwei Filme

Im direkten Vergleich der Die Bestimmung-Reihe muss man schon sagen: Die ersten beiden Filme Divergent und Insurgent waren etwas flotter erzählt. Das liegt daran, dass zuvor jeder Teil der Reihe auf einem Buch basierte, mit Allegiant folgt man nun jedoch dem mittlerweile alten System, den letzten Roman auf zwei Filme zu strecken. Nicht, weil es unbedingt notwendig wäre, sondern weil man doppelt verdienen kann.

Jeanine ist tot und Evelyn (Naomi Watts) hat die Herrschaft über Chicago übernommen. Sie rechnet nun mit Jeanines Fraktion ab, während sie ein neues Regime errichtet, das die Menschen, die die Mauern hinter sich lassen wollen, gefangen hält. Tris (Shailene Woodley) und ihre Freunde wollen jedoch nicht länger in Chicago bleiben. Sie folgen dem Ruf nach draußen, der ein besseres Leben verspricht. Doch in dem Ödland rund um Chicago scheint es nichts zu geben, bis die Freunde auf Vertreter des Amts für genetisches Sozialwesen treffen. Der Direktor (Jeff Daniels) ist vor allem an Tris interessiert, da sie einzigartig ist und helfen könnte, ein 200 Jahre währendes Experiment endlich enden zu lassen. Tris will helfen, aber kann sie dem Mann wirklich trauen?

Diesem Film wäre besser gedient gewesen, wenn man hier auf die Zweiteilung verzichtet hätte. Einerseits wirkt Die Bestimmung – Allegiant in seiner jetzigen Form sehr unvollendet, andererseits passiert kaum etwas. Das alles hätte man deutlich straffen können, aber dann würde dem Studio einmal Geldregen entgehen – und das geht nun wirklich nicht. Dementsprechend zieht man alles in die Länge, was hier nicht so katastrophal geschieht wie beim letzten Twilight-Film, aber auch bei weitem nicht so gelungen ist wie bei dem Abschluss der Tribute von Panem.

Mit letzterem hat der Film immerhin gemein, dass er seine dystopische Geschichte deutlich weiter aufzieht und sich von dem wegbewegt, was in den ersten Teilen passiert ist. Hier funktioniert das besonders gut, weil durch das Finale von Die Bestimmung – Insurgent auch ein gänzlich neuer Status Quo erschaffen wurde. Das macht das Geschehen in Chicago interessant, allerdings bekommt man davon gar nicht so viel zu sehen. Nur hin und wieder wechselt man in die Metropole und zeigt den Ausbruch eines Bürgerkriegs, während die Haupthandlung andernorts stattfindet.

Gelungen ist dabei die Dopplung der Umstände, hat man es doch in beiden Fällen mit einem restriktiven und verkommenen System zu tun, das sich in vielerlei Hinsicht ähnelt. Wo in Chicago bis dato die Separation durch Fraktionen stattfand, ist im Amt für genetisches Sozialwesen eine andere Separation im Gange, die ungleich hässlicher erscheint, da sie auf genetische Reinheit abzielt – während die „Beschädigten“, so der wenig schmeichelhafte Name, automatisch Leben sind, das „weniger wertig“ ist. Man sieht schon, in welche Richtung sich Die Bestimmung – Allegiant bewegt, wie das aber aufgelöst wird, muss der vierte Teil zeigen, der 2017 in die Kinos kommt.

Der dritte Teil ist gefällige Science Fiction, zwar nie originell oder überraschend, aber innerhalb der eng gesteckten Parameter recht ordentlich – und er profitiert davon, dass er mit der Welt außerhalb der Mauern und innerhalb des Amts einen visuellen Kontrast zu den bisherigen Teilen liefert. Das Ende kommt allerdings etwas abrupt. Noch so ein Indiz dafür, dass hier weniger mehr gewesen wäre.
 

Die Bestimmung - Allegiant - Teil 1 (2016)

Im direkten Vergleich der „Die Bestimmung“-Reihe muss man schon sagen: Die ersten beiden Filme „Divergent“ und „Insurgent“ waren etwas flotter erzählt. Das liegt daran, dass zuvor jeder Teil der Reihe auf einem Buch basierte, mit „Allegiant“ folgt man nun jedoch dem mittlerweile alten System, den letzten Roman auf zwei Filme zu strecken. Nicht, weil es unbedingt notwendig wäre, sondern weil man doppelt verdienen kann.

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