Der Schlachter

Freitag, 9. Juli 2004, 3sat, 22.30 Uhr

In einem kleinen Ort irgendwo in Frankreich kommt es zu einer folgenschweren Begegnung: Auf der Hochzeit eines Kollegen lernt die junge Lehrerin Hélène (Stephane Audran) den Schlachter Popaul (Jean Yanne) kennen. Ganz offensichtlich findet der Mann die adrette Lehrerin sehr anziehend, denn fortan bemüht er sich um ihre Nähe. Und auch sie findet den Fleischer durchaus sympathisch, auch wenn sie das Wörtchen Liebe vermeidet und davon nichts wissen will. Nach und nach erfahren die beiden mehr Details aus dem Vorleben des jeweils Anderen, man kommt sich näher, ohne wirklich vertraut miteinander zu werden.

In der Gegend treibt ein Mörder sein Unwesen, die polizeilichen Ermittlungen liefern jedoch nichts Greifbares, so dass die Anwesenheit des Mörders langsam die dörfliche Atmosphäre vergiftet. Als Hélène bei einem Schulausflug die junge Frau ihres Kollegen erstochen auffindet und neben der Leiche ein Feuerzeug, wie sie es Popaul geschenkt hat, keimt ein schrecklicher Verdacht in ihr. Doch sie meldet ihre Entdeckung auch nicht der Polizei, sondern versucht der Sache allein auf den Grund zu gehen. Zunächst scheint sich ihr Verdacht in Luft aufzulösen. Doch dann überstürzen sich die Ereignisse.

Claude Chabrols wohl bekanntester Film ist das Porträt zweier Außenseiter und eine Variation seines wohl bekannten Hauptthemas — die Abgründe, die sich hinter der gutbürgerlichen Fassade verbergen. Zugleich steht Der Schlachter — Le Boucher in bester Hitchcock’scher Tradition, ein Thriller, der seine Spannung weniger aus der Frage bezieht, wer denn nun der Mörder sei — daran lässt Chabrol nie einen Zweifel, als vielmehr die genaue Beobachtung der Seele eines Monsters, dass mitten unter uns leben könnte.

Der Schlachter

In einem kleinen Ort irgendwo in Frankreich kommt es zu einer folgenschweren Begegnung: Auf der Hochzeit eines Kollegen lernt die junge Lehrerin Hélène (Stephane Audran) den Schlachter Popaul (Jean Yanne) kennen.

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