Der Himmel von Hollywood

Wortmanns USA-Debüt

Drei abgehalfterte und ausgediente Schauspieler Tom Geener (Tom Berenger), Kage Mulligan (Burt Reynolds) und Floyd Benson (Rod Steiger) stoßen bei einem erinnerungsseligen Besäufnis für den soeben von der großen Bühne des Lebens abgetretenen Robert Kant, eine der grauen Eminenzen Hollywoods auf eine Leiche. Floyd, der sich mittlerweile als Elektroinstallateur durchschlägt, weil „die Schauspielerei ihn aufgegeben hat“, erkennt in den Toten einen Gangster, in dessen Haus er erst vor kurzem eine Alarmanlage angebracht hat. Kurzerhand lassen die dreien Alten die Leiche in der heimischen Tiefkühltruhe verschwinden, damit Floyd nicht als Zeuge gegen die Gangster aussagen muss. Nach und nach hecken sie einen Plan aus, wie sie an das Geld – insgesamt neun Millionen Dollar – kommen können, das Tino in die Villa getragen hat. Als wird das Haus der Gangster erst einmal fachgerecht verwanzt.

Beim Abhören der Gespräche bekommt das Trio schließlich mit, dass Tino an einem groß angelegten Casinobetrug beteiligt war, und dass er vor Ort eine Komplizin hatte, die bei dem Coup eine zentrale Rolle innehatte. Tom Geener kommt die Stimme der Frau seltsam vertraut vor, es ist seine Ex-Freundin Paula Carver (Jaqueline Kim), die nun mit dem Gangster Rodney di Giacomo gemeinsame Sache macht. Und auch anderes kommt Tom seltsam vertraut vor, bis ihm klar wird, dass Paula bei der Inszenierung des Fischzuges einfach den Plot ihres Drehbuchs “Der Himmel von Hollywood”, das sie vor Jahr und Tag schrieb, umgesetzt hat. Die drei erkennen ihre Chance, im großen Stil abzukassieren und ziehen Paula auf ihre Seite und fassen den Plan, als Cops verkleidet die Gangster dingfest zu machen und die Beute an sich zu nehmen. Doch dann kommt alles anders…

Von de Papierform her ist Sönke Wortmanns Hollywood-Debüt ein sicheres Ding, den drei prächtig aufgelegte Hauptdarsteller, allesamt aus Hollywoods erster Riege, und die Romanvorlage des Erfolgsautors Leon de Winter, der auch das Drehbuch schrieb, lassen einen charmanten Film im Stile von Get Shorty! erwarten, eine Gaunerkomödie, die die Mechanismen der Filmmetropole L.A. ordentlich auf die Schippe nimmt. Das Ergebnis kann freilich nicht ganz überzeugen, denn neben Tom Berenger, Rod Steiger und Burt Reynolds verblasst der Rest des Ensembles reichlich. Selten nur gelingt es dem Film, den Charme und den Drive der Romanvorlage adäquat umzusetzen, das Gesamtergebnis wirkt uninspiriert und zäh. Schade eigentlich um die verpasste Chance.

Der Himmel von Hollywood

Drei abgehalfterte und ausgediente Schauspieler Tom Geener (Tom Berenger), Kage Mulligan (Burt Reynolds) und Floyd Benson (Rod Steiger) stoßen beim Besäufnis für den soeben von der großen Bühne abgetretenten Robert Kant …

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