Das Böse unter der Sonne

Eine Filmkritik von Marie Anderson

Auf einer sonnigen Insel im Mittelmeer betreibt die ehemalige Schauspielerin Daphne Castle (Maggie Smith) ein komfortables Hotel für die gehobene Kundschaft, die dort in luxuriösem Ambiente und in feiner Gesellschaft ihre Ferien verbringt. Unter den mondänen Gästen befindet sich dieses Mal auch der berühmte belgische Privatdetektiv Hercule Poirot (Peter Ustinov), der allerdings nur scheinbar zu seinem Vergnügen hier anwesend ist, denn tatsächlich ist er dem verschwundenen, wertvollen Schmuckstück eines Millionärs auf der Spur, das dieser während einer kurzlebigen Romanze allzu leichtfertig verschenkt hat und das sich bei der Rückgabe als billiges Imitat herausgestellt hat.

Mit der Ankunft der prätentiösen Diva Arlena (Diana Rigg), die mit ihrem neuesten Ehemann Captain Kenneth Marshall (Dennis Quilley) und dessen jugendlicher Tochter Linda (Emily Hone) anreist, spannt sich die Stimmung in der noblen Residenz deutlich. Denn über den Umstand hinaus, dass Arlena so unverhohlen wie kräftig mit dem attraktiven Patrick Redfern (Nicholas Clay) flirtet, dessen sonnen- und auch sonst recht scheuer Gattin Christine (Jane Birkin) dies ebenso missfällt wie der gesamten Gesellschaft, gerät im Grunde jeder der Anwesenden über kurz oder lang mit der arroganten Arlena aneinander. Als diese ermordet am Strand aufgefunden wird, ist der Kreis der Tatverdächtigen groß. Nun kommt selbstverständlich der scharfsinnige Hercule Poirot zum Einsatz, doch nach einigen akribischen Ermittlungen scheint zunächst jeder über ein nachweisbares Alibi zu verfügen …

Nach dem gleichnamigen Roman von Krimi-Spezialistin Agatha Christie hat der britische Regisseur Guy Hamilton – zuvorderst bekannt durch seine James-Bond-Verfilmungen wie Goldfinger (1964) und Diamantenfieber / Diamonds Are Forever (1971) – diese nostalgische Hercule Poirot-Geschichte mit einem starken Ensemble in schicken Kostümen verfilmt. Die geradezu klassischen Elemente dieser Krimis um den kauzigen Detektiv, der auch hier alle potenziellen Mörder zu einem wortgewandten Aufklärungsfinale versammelt und selbst den gewieftesten Täuschungsmanövern seinen charmanten Esprit entgegensetzt, kommen auch in Das Böse unter der Sonne ganz trefflich zum Einsatz, wobei Peter Ustinov in seinem gestreiften Badeanzug eine Augenweide bietet und auch die übrigen Charaktere sowohl durch ihr engagiertes Spiel als auch durch ihre illustren Erscheinungen köstliche Unterhaltung im Stile der 1980er Jahre bieten.
 

Das Böse unter der Sonne

Auf einer sonnigen Insel im Mittelmeer betreibt die ehemalige Schauspielerin Daphne Castle (Maggie Smith) ein komfortables Hotel für die gehobene Kundschaft, die dort in luxuriösem Ambiente und in feiner Gesellschaft ihre Ferien verbringt.

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