Arsen und Spitzenhäubchen

Donnerstag, 15. September 2005, ARTE, 20:40

Mortimer Brewster (Cary Grant), bisher ein eingefleischter Gegner der Ehe und literarisch vor allem durch das Werk „Die Ehe: ein Betrug und eine Falle“ in Erscheinung getreten, hat endlich seine Jugendliebe Elaine Harper (Priscilla Laine) geehelicht. Doch bevor die beiden Jungvermählten in die Flitterwochen starten, wollen sie noch Mortimers beiden liebreizenden Tanten Abby und Martha (Josephine Hull und Jean Adair) einen Besuch abstatten. Doch dieser verläuft ganz anders als geplant, denn Mortimer entdeckt im Haus der beiden alten Damen eine Männerleiche, was ihn allerdings ungleich mehr entsetzt als die beiden alten Damen. Die geben nämlich ganz unumwunden zu, nicht nur diesen Herren, sondern auch noch andere Männer ins Jenseits befördert zu haben, mittels vergiftetem Holunderwein und natürlich nur mit den besten Absichten. Denn die Herren fristeten ein mühsames Dasein voller Einsamkeit, von dem die beiden altruistischen Damen sie befreiten.

Doch es sind nicht nur die beiden Damen in die Mordserie verwickelt, sondern auch noch deren verwirrter Bruder Teddy (John Alexander), der sich für Präsident Teddy Roosevelt hält. Um den Wahnsinn komplett zu machen, platzt auch noch Mortimers durchgedrehter Bruder Jonathan (Raymond Massey) mit seinem verrückten Kumpan Dr. Einstein (Peter Lorre) ins Haus. Als polizeilich gesuchter Massenmörder hat er den Ehrgeiz, seine Tanten zu übertrumpfen. Darum will er auch Mortimer unbedingt zu den übrigen Leichen befördern. Der hat langsam alle Hände voll zu tun, in dem Chaos noch die Überblick und einen kühlen Kopf zu bewahren…

Als Frank Capra, späterer Schöpfer des Taschentuch-Weihnachtsklassikers Ist das Leben nicht schön? (1946), eine der Broadway-Vorstellungen des Bühnenstücks von Joseph Kesselring besuchte, war er von der turbulenten Geschichte so angetan, dass er sie unbedingt ins Kino bringen wollte. Allerdings musste Capra noch warten, bis das Bühnenstück nicht mehr im Theater zu sehen war, um den 1941 in gerade mal vier Wochen gedrehten Film in die Kinos bringen zu dürfen. Und es sollte eine ganze Weile dauern, bis der schwarze Humor der schaurig-schönen Groteske um zwei mörderische Tanten und ihren braven Neffen sich weltweit endgültig durchsetzen konnte, denn noch fast zwanzig Jahre nach dem Entstehen des Films warnte der katholische Filmdienst, dass der Film „für Jugendliche weder verständlich noch zuträglich“ sei. Die Zeiten ändern sich, doch ein guter Film bleibt immer noch ein guter Film!

Arsen und Spitzenhäubchen

Mortimer Brewster (Cary Grant), bisher ein eingefleischter Gegner der Ehe und literarisch vor allem durch das Werk „Die Ehe: ein Betrug und eine Falle“ in Erscheinung getreten, hat endlich seine Jugendliebe Elaine Harper (Priscilla Lane) geehelicht.

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