An einem klaren Tag

Eine Filmkritik von Marie Anderson

Mittwoch, 11. April 2012, ARTE, 22:55 Uhr

Über den 55jährigen Frank (Peter Mullan), einen passionierten Hobby-Schwimmer, bricht die Katastrophe der Arbeitslosigkeit herein, als ihn seine Schiffswerft im englischen Glasgow nach der Beendigung eines großen Projekts schlichtweg hinauswirft. Ausgerechnet Angela (Jodhi May), die Frau seines Sohnes Rob (Jamie Sives) ist beim Arbeitsamt für ihn zuständig, so dass der ohnehin schwere Gang zu dieser Behörde für Frank noch unangenehmer wird. Harte Zeiten für Frank und seine Frau Joan (Brenda Blethyn), die heimlich darum bemüht ist, eine Ausbildung als Busfahrerin zu absolvieren, um ihrerseits zum Einkommen der Familie beizutragen.
Nach gut 35 anstrengenden Arbeitsjahren hat Frank nun mehr Freizeit als ihm lieb ist, die er bevorzugt mit seinen Freunden Chan (Benedict Wong), Eddie (Sean McGinley), Norman (Ron Cook) und Danny (Billy Boyd) beim Schwimmen verbringt. Das Verhältnis zu seinem Sohn Rob gestaltet sich sehr distanziert, seit dessen Zwillingsbruder in Kindesjahren ertrunken war, und auch seine Beziehung zu Joan beginnt nun zu kriseln. Denn anlässlich einer Überfahrt nach Frankreich fasst Frank den aberwitzig erscheinenden Plan, den Ärmelkanal von Dover nach Calais als Schwimmer zu durchqueren, um zu beweisen, was er noch zu leisten fähig ist. Während seine Familie sich über dieses Vorhaben entrüstet, trainiert Frank euphorisiert mit seinen Freunden und überwindet seine Resignation, bis er spürt, wie Frau und Sohn sich immer stärker von ihm entfernen …

Dass ein Mensch sich innerhalb einer schweren Krise ein – wenn auch unsinnig anmutendes – Projekt erwählt, das seinen Alltag strukturiert und neue Lebensgeister weckt, ist ein gleichermaßen kurioses wie kraftvolles Phänomen, das die britische Schauspielerin und Regisseurin Gaby Dellal in ihrem Spielfilmdebüt An einem klaren Tag in Form einer überwiegend heiteren Sozial-Satire skizziert. Dabei liegt der Fokus auf den symphatischen Figuren und ihren zunächst konfliktreichen, letztlich aber sich entspannenden Beziehungen untereinander, so dass durchaus – so viel sei verraten – von einem harmonischen Ende des Films gesprochen werden kann, dessen engagiertes Ensemble die schlichte, aber nichtsdestotrotz treffende Botschaft transportiert, dass sich regen tatsächlich Segen bringen kann. Ein netter kleiner Film, der beim Sundance Film Festival 2005 uraufgeführt wurde und als Bester Film sowie für das Beste Drehbuch von Alex Rose mit dem schottischen BAFTA Award prämiert wurde.

An einem klaren Tag

Über den 55jährigen Frank (Peter Mullan), einen passionierten Hobby-Schwimmer, bricht die Katastrophe der Arbeitslosigkeit herein, als ihn seine Schiffswerft im englischen Glasgow nach der Beendigung eines großen Projekts schlichtweg hinauswirft. Ausgerechnet Angela (Jodhi May), die Frau seines Sohnes Rob (Jamie Sives) ist beim Arbeitsamt für ihn zuständig, so dass der ohnehin schwere Gang zu dieser Behörde für Frank noch unangenehmer wird.
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Meinungen

film tipp · 12.04.2012

Oh das kling nach einem sehr interessanten Film. Ich war zu letzt in Best Exotic Marigold Hotel, den Film kann ich nur empfehlen.